Die Parodontitis ist eine bakteriell bedingte Entzündung, die sich in einer weitgehend irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodontium) zeigt. Umgangssprachlich wird von der Parodontose gesprochen. Die Parodontitis wird wie Gingivitis (Zahnfleischentzündung) durch bakterielle Plaque (Zahnbelag) ausgelöst. Hauptunterscheidungsmerkmal ist der bei der Parodontitis vorhandene, röntgenologisch nachweisbare Knochenabbau.
In den meisten Fällen handelt es sich um einen schleichenden Prozess, beginnend mit Zahnfleischbluten. Der Verlauf ist chronisch und weitgehend schmerzfrei. Sollten die Zahnbelege dauerhaft nicht entfernt werden, kommt es langfristig zu einer Anhäufung von Bakterien am und unter dem Zahnfleisch auf den Zahnwurzeloberflächen. Dies ist im fortgeschrittenen Stadium auf einem angefertigtem Röntgenbild sichtbar. Es kommt zwangsläufig zu irreversiblem Knochenrückgang. Dies kann soweit gehen, dass die Zähne anfangen sich zu lockern und den alltäglichen Belastungen nicht mehr standhalten. Auch akute Zahnschmerzen treten häufig auf.
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass die bakterielle Anhäufung im Mund starke Auswirkungen auf den gesamten menschlichen Organismus haben kann. Die Parodontose selbst beeinflusst systemische Erkrankungen, wobei für Diabetes oder chronisch ischämische Herz-Kreislauf-Erkrankungen von einer wissenschaftlichen Evidenz ausgegangen werden kann. Bei Gefäßerkrankungen und Diabetes ist ein Zusammenhang ebenfalls nachgewiesen.
Durch regelmäßige und ggf. engmaschige Prophylaxe kann eine Parodontose vermieden oder therapiert werden. Die eigentliche Parodontosebehaldung erstreckt sich über mehrere Sitzungen und unter Umständen einen Zeitraum von mehreren Monaten. Eine regelmäßige Nachkontrolle ist ebenso unerlässlich wie eine vorbeugende Reinigung im Sinne einer PZR.
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